Oberdollendorf:

Die geschichtliche Entwicklung Oberdollendorfs ist eng mit der von Niederdollendorf verbunden. Einzig die Wirtschaftszweige sind anders. Hier kam zu der Steinhauerei und Landwirtschaft der Weinbau und der Mühlenbetrieb im Mühlental hinzu.

Der Weinbau ist bis in die heutige Zeit erhalten und wird von einer Winzerfamilie in der Bachstraße mit Leben erfüllt. Doch noch immer sind einige der ehemals weltlichen und geistlichen grundherrlichen Höfe und Weingüter identifizierbar. Die Abtei Heisterbach hatte die größten Besitzungen und war auch der größte Weinproduzent in der Mark Dollendorf.

Kriege, Schädlinge, die Aufhebung der geistlichen Güter in der Säkularisationszeit, schließlich Industrie und ausländische Konkurrenz brachten tiefe Einschnitte im Weinbau und übrig blieben lediglich 7,5 ha Anbaufläche in Oberdollendorf. Den anderen Gewerbezweig dokumentiert das Mühlental mit seinen zahlreichen ehemaligen Mühlenbetrieben am Heisterbach. Bis zum 1. Weltkrieg waren nachweislich noch zwei Mühlen in Betrieb.

Noch heute weisen die Idyllenmühle, die Mühle „Am Hellenberg“, die Hofanlagen der ehemaligen Wallrafmühle und die Ruinenreste der alten Schleifmühle auf das einstige Mühlengewerbe hin. Die Gebäude sind aber ihrer technischen Einrichtung beraubt und dienen jetzt als Wohnhäuser.

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Bergstraße 7

1. Bergstraße 7: 1766. Typisches rheinisches Winzerhaus im Fachwerkständerbau. Der Kellereingang mit Doppeltür ermöglichte das bequeme Herein- und Herausrollen der Weinfässer.

2. Cäsariusdenkmal: Bronzeplastik des Cäsarius von Heisterbach (ca. 1180-1240), Prior der Zisterzienserabtei, Chronist, Erzähler und Verfasser vieler theologischer Schriften. Die Plastik wurde 1991 vom Bildhauer Ernemann Sander geschaffen.

3. Heisterbacher Straße 99: Um 1920. Haus mit einer Treppenanlage mit gebrannten Tonbalustern aus dem ehemaligen ortsansässigen Wiehlschen Verblendsteinunternehmen.

Heisterbacher Straße 101

4. Heisterbacher Straße 101: Um 1865. Haus des ehemaligen Bildhauers und Steinmetz Ottokar Hansmann. Attikazone mit backsteingerahmten Medaillons der Portraits des Erbauers und seiner Schwester.

5. Gedenkstein mit Tafel: Zur Erinnerung an die jüdische Gemeinde in Oberdollendorf. Eingeweiht im November 1981. Unter anderem markiert er den Platz, wo die 1872 erbaute und 1938 durch die Nationalsozialisten zerstörte Synagoge gestanden hat.

6. Heisterbacher Straße 113/115: Zweite Hälfte 18. Jh. Ehemaliger vierflügeliger fränkischer Winzerhof, Gewölbekeller.

7. Heisterbacher Str. 122: 1882/83. Ehem. Weingut Broel-Blöser. Im Obergeschoss Saal mit freiem überdachtem Aufgang an der Rückseite, heute Wohnhaus.

Heisterbacher Straße 124

8. Heisterbacher Straße 124: Ehemaliger Winzerhof (1768), Fachwerk. Das erste nachweisbare Oberdollendorfer Schulgebäude „Unter den Linden“. Auch Tagungsort für das damalige „Geding“. Hier fand von Ende des 18. Jh. bis Anfang des 19. Jh. der Unterricht statt.

9. Gasthaus Bauernschenke: 1636. Ehemalige Lohgerberei, damaliges Wohnhaus des Bürgermeisters und Chronisten Hermann Christian Hülder (1730-1811). Seine Aufzeichnungen (Manuale) sind erhalten geblieben und gelten als wertvolle Dokumente der damaligen Zeit.
(Zur Zeit geschlossen)

10. Lindenstraße 5: Ende 17. Jh. Ehemaliger Winzerhof, zweigeschossiger Fachwerkwinkelbau in Ständerbauweise. In den hinteren Gebäuden gab es seit 1861 vorübergehend eine Branntweinbrennerei.

Lindenstraße 7

11. Lindenstraße 7: 1764. Weinhaus „Weinmühle“, ehemalige Getreidemühle, wurde 1813 erneuert. Das Anwesen wurde 2004/2005 restauriert und als Weinhaus neu eröffnet.

Lindenstraße 14

13. Lindenstraße 14: Ende 17. Jh. Ehemaliges Weingut. Erhalten ist das Wohnhaus als Ständerbau auf Bruchsteinsockel mit Gewölbekeller.

14. Lindenstraße 29: 1619 und später. Haus Hagemeister, ehemaliges Weingut mit geschlossener Hofanlage, Stockwerksbau mit vorkragendem Obergeschoss.

15. Linden-, Ecke Falltorstraße: 1949 anstelle einer ca. 600 Jahre alten Linde neu gepflanzt. Unter der alten Linde tagte noch das Untergericht der Grafen von Löwenburg.

Bachstraße 93

16. Bachstraße 93. (Brückenhof): Mitte 17. Jh. Ehemaliges Weingut in Form einer fränkischen Hofanlage (vormals mit Kelterhaus). Heute ein Heimatmuseum mit einer alten Küche, der Darstellung mehrerer Handwerksbereiche, einer Sammlung alter und neuer Gruppenfotos und einem Demonstrationsfachwerk. Ständig wechselnde Sonderausstellungen. Die aktuellen Öffnungszeiten erfahren Sie auf der Internetseite: www.brueckenhofmuseum.de

18. Bachstraße 108: Anfang 17. Jh. Mertenhof, ehemaliger Winzerhof des Klosters Merten/Sieg, von der Straße zurückliegender Ständerbau mit ungewöhnlich kräftigen Ständern; Gewölbekeller.

12. Lindenstraße 17: Ende 18. Jh. und Lindenstraße 25 (1669) Fachwerkhäuser, ehemals Winzerhäuser.

Bachstraße 111

19. Bachstraße 111: Ende 17. Jh. Geblgershof, Ehemaliger Winzerhof auf dem Gelände des 1540 erwähnten Geblgershof.

20. Turmstraße 4: 1582, 1649. Turmhof, ehemals grundherrlicher Hof in der Pützgasse, bestehend aus zwei Gebäudeteilen; diente der Brandüberwachung.

21. Turmstraße 17: Erste Hälfte des 18. Jh. Zweigeschossiger Fachwerkbau in stumpfem Winkel zur Alten Winkelgasse, teilweise Kölner Decken.

22. Heisterbacher Straße 131: 17. Jh. Weinhaus Lichtenberg, ehemaliger Winzerhof, von 1871 bis 1880 erste „Postexpedition“ für Dollendorf. Ab 1876 Postamt III. Klasse mit Telegraphenbetrieb.

23. Mühlenstraße 5: 1650. Ehemaliges Kelterhaus des Turmhofes Nr. 20.

Bachstraße 147

24. Bachstraße 147: 17./18. Jh. Grevenhof, ehemaliger Freihof des Grafen von Berg. Obwohl früher Bestandteil des ältesten Ortsteils erst 1391 erstmals urkundlich erwähnt. Bis 1803 im Besitz der Zisterzienserabtei Heisterbach.

Bachstraße 157

25. Bachstraße 157: 1656, Ende des 19. Jh. Gut Sülz/Sülzerhof, ältestes Anwesen von Oberdollendorf, wohl auf einen adligen Freihof zurückgehend, 966 urkundlich mit Weinbergen erwähnt. Bereits 1350 Mittelpunkt der klösterlichen Weinwirtschaft von Heisterbach. Ab 1803 verstaatlicht, dann privatisiert und heute Weinhaus mit Wiesenfläche. Aufgang zum Weinwanderweg!

26. Mühlental 12/14: 1865. Haus am Mühlenbach, ehemaliges Ausflugslokal im Mühlental.

27. Mühlental 22: Anfang des 18. Jh. Im kühlen Grunde, ehemals ein Gaststätten- und Saalbau; von der alten Wallrafmühle jenseits des Baches nur noch Mühlachsenauge mit Jahreszahl 1821 erhalten, heute Wohnhaus.

Mühlental

28. Mühlental: Weiter führt der Wanderweg zur ehemaligen Mühle „Am Hellenberg“ (1777) zur Ruine der ehemaligen Schleifmühle, 1823 und zur Idyllenmühle, 18. Jh.

29. Rennenbergstraße 11: Um 1900. Ehemalige Mädchenschule.

30. Rennenbergstraße 9: 19. Jh. Fachwerkstockwerksbau, bis zum Bau der neuen Schule vorübergehend als Schule genutzt.

Rennenbergstraße 3

31. Rennenbergstraße 3: 1847. Ehemalige Knabenschule, bedeutend für die Geschichte des preußischen Schulbaus.

32. Heisterbacher Straße: Um 1200, 1792, 1949 und 1955. Erweiterung Kath. Pfarrkirche St. Laurentius. Die Ostturmanlage stammt aus der Mitte des 12. Jh. Die Saalkirche entstand 1792/93, der Anbau an der Westseite aus 1949/50. Das alte Pfarrhaus wurde 1750 errichtet. Die kirchliche Entwicklung erfolgte vom Stift Vilich, das bereits 1144 je eine Kapelle in beiden Orten bestätigte.

Heisterbacher Straße 149

33. Heisterbacher Straße 149: 17. Jh. Bungertshof, ehemaliger Freihof, 1444 erstmalig urkundlich als Hofzehntgut des Herzogs von Berg erwähnt. Ab 1725 durch Gerichtsbeschluss Eigentum der Familie Nesselrode zum Stein. Das Gebäude wurde kernsaniert und kann für Familienfeiern und sonstige Events gebucht werden.

34. Heisterbacher Straße 128: Mitte 17. Jh., 1775. Ehemaliger Winzerhof, zweigeschossiger Winkelbau, im Innern Spindeltreppe, Balkendecken im Erd- und Obergeschoss.

35. Bergstraße 10 und 12: 17. Jh., 1618. Ehemalige Winzerhöfe in Ständerbauweise.

36. Heisterbacher Straße 61: 1881. Geburtshaus von Dr. Ferdinand Schmitz (1866-1943), Lehrer, Heimat- und Heisterbachforscher.

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